Sexuelle Belästigung gibt es in der Prostitution wie in jedem anderen Job. Es braucht Lösungsansätze, die nicht die gesamte Kundschaft kriminalisieren. Damals,als ich im Cafe Pssst! Die potenzielle Kundschaft fühlte teils schon beim Flirt körperlich vor — Hand auf den Arsch oder gar Brust — und ging mit einer dann doch nicht aufs Zimmer. Weil er vorher noch zur Bank müsse, um Geld abzuheben. Und dann wie erwartet schlicht nicht mehr zurückkam. In aller Regel wissen sich unsere Kunden durchaus zu benehmen und behandeln uns mit Respekt — sind sie doch auch selbst Söhne, Partner, Väter und nicht prinzipiell empathielose Ungeheuer. Aber ähnlich wie bei der Gastronomie ist das Risiko ziemlich hoch, gelegentlich Kundschaft zu haben, die einen unkonsensuell begrapscht. Oder die einem Zeit, sprich Geld, klaut. In den meisten Bordellen warnen wir Prostituierten uns vor solch übergriffigen Kunden gegenseitig. Wir tauschen uns aus, worauf wir jeweils achten sollten oder ob man einen lieber gar nicht annimmt, wenn einem das zu blöd ist. Im Internet warnen wir uns auf manchen Werbeportalen vor Kunden, die sich gewalttätig oder auch nur unangemessen verhalten. Nur um etwas selbstverständliches klarzustellen: Jeder grenzüberschreitende, übergriffige, gewalttätige Kunde ist einer zu viel! Gerade diese sind es, die uns noch länger beschäftigen. Bei ihnen gehen wir in Gedanken das Erlebte immer wieder durch, um es zu verarbeiten. Wahlweise gibt es dann noch die Ansicht, dass Prostituierte ja gar nicht vergewaltigt werden könnten, weil wir als Prostituierte allzeit bereit seien und mit jedermann gern ins Bett gingen — oder aber das komplette Gegenteil: dass jeder Sex mit einem Kunden eine Vergewaltigung sei. Auch ohne akuten Verarbeitungsbedarf von irgendwelchen Grobheiten können diese gegensätzlichen Rollenerwartungen zu einer subtilen Verunsicherung darüber führen, welche Weltsicht man sich denn nun zu eigen machen will. In Deutschland nicht — und in Ländern mit Freierbestrafung erst recht nicht. Denn adäquate Jobalternativen kann man lange suchen. Neben Gewalt durch Freier darf im globalen Kontext die massive Polizeigewalt nicht ignoriert werden. Jene, die uns in den Augen von Politik und ProstitutionsgegnerInnen schützen sollten, sind häufig genug selbst Täter. Unsere Grenzen sind genauso zu respektieren wie die von allen anderen Menschen auf diesem Planeten. In einer Gesellschaft, die uns ausgrenzt und pauschal als Opfer sieht, fällt es manchmal schwer, zu dieser eigentlich selbstverständlichen Erkenntnis zu gelangen. Wie umgehen mit dem Wissen, sich wohl humanisten prostituierte witz für diesen Beruf entschieden zu haben, im vollen Bewusstsein über die Gefahren? Woher Rollenvorbilder nehmen? Wie mit Gewalt umgehen, ohne sie kleinzureden, aber auch ohne sie zu pauschalisieren? Es braucht Lösungsansätze, die nicht gleich unsere gesamte Kundschaft kriminalisieren. Mir fehlt die Einsicht, dass es vor allem die gesellschaftlichen Bilder über Prostitution sind, die es uns schwer machen, uns zu schützen. Weil sie die Schwelle zur Gewaltbereitschaft gegenüber Prostituierten heruntersetzen — bei Kunden, bei Polizisten, bei allen. Humanisten prostituierte witz wenn sie für viele unangenehm sein mögen: Öffentlich sichtbare Freierkampagnen, die uns als respektable Personen darstellen, wären wirkungsvoller als übergriffige Zwangsregistrierungen. Denn nicht wir sind das Problem, sondern das fatale Bild, humanisten prostituierte witz ihr von uns habt. Die Autorin ist Sexarbeiterin und schreibt hier unter Pseudonym. Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen. Diesen Artikel teilen. Sex ist fehlbar. Neun Jahre Haft für Robinho. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.
In aller Regel wissen sich unsere Kunden durchaus zu benehmen und behandeln uns mit Respekt — sind sie doch auch selbst Söhne, Partner, Väter und nicht prinzipiell empathielose Ungeheuer. Sprechen wir von reinen Opfern, brauchen wir diese Debatte gar nicht erst führen, denn dann ist Prostitution an sich schon Gewalt. Wenn jemand meint, seinen Sex verkaufen zu müssen, muss er sich nicht wundern, wenn er oft als Ware gesehen wird. Die offizielle Moral von Kirchen und Staat trennten damals schon Abgründe von dem, was Männer und Frauen dachten und machten. Wie will Frau denn jemals die Gewaltherrschaft des Patriachats brechen, wenn sie selbst eines der wichtigsten Standbeine dieser Herrschaft, nämlich die Prostitution, immer wieder verteidigt oder aktiv anbietet?
Jak cytować
Christof, F. ( Juli ). Kritik an "Familien-Modus". Sexuelle Belästigung gibt es in der Prostitution wie in jedem anderen Job. Es braucht Lösungsansätze, die nicht die gesamte Kundschaft. Heilpraktiker für Psychotherapie: „Der nächste bitte!“ Psychologen-Ehepaar nach dem Sex: „Also, für dich war's ja ganz toll, aber wie war's denn für mich?“. Abgerufen von heuteficktreff.de Er könnte dort erschienen sein, weil beide Fälle eine Einkaufssituation waren – einmal für Spielzeug und einmal für Sex – aber warum es ein. Kinder spielen mit Sex-Roboter. futurezone.Von Shelleys Frankenstein zu Gibsons Neuromancer. Schlagwörter alternative depression diät erfahrung ernährung essen forschung frauen frauen-in-der-wissenschaft freier-wille Gedicht gesundheit gleichberechtigung gleichstellung helene-kühn hund interview juliane-lucas katze leonardo-steenbock Liebe lydia-richter meditation mentoring neo-ffi paula-böhlmann psyche psychologie rebecca-siebert rechte saskia-riedelbauch schockierendes schreibblockade selbstversuch sicherheit sinn sophie-marks spektakuläres sport tiere unsinn willensfreiheit witze yoga yvonne-friedrich. Jetzt unterstützen. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Keine Frage, auch Prostituierte sind respektvoll zu behandeln und selbstverständlich vor Straftaten zu schützen bzw. The Postfeminist Politics of Body Positivity. Das Unbehagen der Geschlechter K. Eher wird es andersherum aufgezogen, dass Sexarbeit als Arbeit wie jede andere klassifiziert wird. Unsere Grenzen sind genauso zu respektieren wie die von allen anderen Menschen auf diesem Planeten. Den werde ich umgehend in meinem Seminar als abschreckendes Beispiel verwenden, wie man klare Problemstellungen durch pseudowissenschaftliches Gelaber verunstalten kann. Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren? Hier sind Gewalt und alle Formen von Freiheitsberaubung flächendeckend übliches Mittel der Geschäftsausübung. Blessing, München , S. Toll dass die Abiturienten und Akademiker wissen was wirklich im Interesse des "Lumpenproletariats" ist. Sexualität in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Scholz Hrsg. Sie haben doch noch gar nicht alle getroffen. Scham der Zukunft. Diese Veränderungen hielten wir eher für pragmatisch als für moralisch motiviert und argumentierten so:. Noll, Übers. Poetische Werke. B-Side of the Go West-single. Sexualität und Gewalt oder: Natur und Kunst M. Suche nach:. Der Epping. Beyond Disgust. Rheingold, H. In ders. Sloterdijk, P.