Kaum ein Thema diskutieren Feminist:innen so hitzig wie Sexarbeit und Prostitution. Die Gräben der Lager sind tief. Verschiedene Zahlen tauchen auf 95 Prozent der Prostitution passiert unter Zwang! Die Selbstdarstellung verdrängt dabei die Realität der Mehrheit und Verbesserungsvorschläge. Dafür haben wir uns auch mit der Aktivistin und Sexarbeiterin Ruby Rebelde unterhalten. Bereits bei der Benennung des Themas kommt es darf man prostituierte sagen Diskussionen: Spricht man von Sexarbeit oder Prostitution? Oft werden die Begriffe Synonym verwendet. Das ist aber nicht ganz korrekt. Bevor man also über diese Themen schreibt, sollte man klären, wo die Unterschiede liegen. Sexarbeit umfasst als Begriff alle Dienstleistungen, die als sexuell gelten. Das muss nicht zwingend an eine heteronormative Vorstellung von Geschlechtsverkehr geknüpft sein. Wichtig ist, dass jede Form der Sexarbeit Konsens voraussetzt. Prostitution ist der am weitesten verbreitete Begriff für alle Tätigkeiten, die Sexarbeit umfassen. Er hat etymologisch eine abwertende Konnotation. Der Begriff der Prostitution findet auch Verwendung, wenn es um Menschenhandel mit dem Ziel zur sexuellen Ausbeutung geht, sowie Zwangsarbeit als auch bei Kinder prostitution. Prostitution ist zudem auch der juristische Begriff. Die Differenzierung darf man prostituierte sagen deshalb wichtig, weil mangelnde Differenzierung zur Verschleierung der Problemlage führen kann. Sexarbeit und auch ausbeuterische Verhältnisse darin haben andere Gründe als zum Beispiel Menschenhandel. Die beiden zu vermischen führt darf man prostituierte sagen dazu, dass Sexarbeitenden jegliche Selbstbestimmung abgesprochen wird, indem man sie beispielsweise mit Kindern gleichsetzt. Rückwirkend hat es auch den Effekt, dass es zur Verharmlosung von den Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel kommt. Menschen, die sich selbst als Sexarbeiter:innen bezeichnen, sehen sich als Dienstleister:innen. Sprich, sie bieten Sex und dafür wird ihnen eine bestimmte Summe gezahlt oder auch eine Art Geschenk gemacht. In manchen Ländern übernehmen die Kund:innen auch Rechnungen, Mieten oder andere finanzielle Verpflichtungen. Das ist nicht dieselbe Position, in der sich Menschen in Gefangenschaft oder Kinder befinden. Migrantische Frauen machen schätzungsweise 80 Prozent der sogenannten Sexindustrie aus. Laut Destatis stammen ca. Migrantisierte Frauen sind, so Zimowska, auch am häufigsten von ausbeuterischen Situationen betroffen. Sie stehen meistens unter mehrfacher Belastung: Sie können die Sprache nicht, haben nur mangelnden Zugang zu rechtlicher Vertretung, sind von Diskriminierung betroffen und erleiden v. Hinzu kommt die restriktive Arbeitspolitik, die es oft schwer bis unmöglich macht, andere Beschäftigung zu finden. Auch der unsichere Aufenthaltsstatus macht sie sehr anfällig für Ausbeutung, weil sie unter anderem leicht erpressbar sind. Im Kontext von Prostitution ist oft von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung die Rede. Tatsächlich wird aber nur selten erläutert, was genau damit gemeint ist und was hinter den Begriffen steckt. Auch hier ist Differenzierung unumgänglich. Die Ökonomin Sine Plembech erstellte ein Konzept aus vier Säulen für Die Ökonomie des Schmuggels:. Die offizielle Definition ist im Palermo Protokoll enthalten und ein wenig komplizierter. Das Palermo Protkoll ist das Völkerrechtliche Abkommen zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels. Es besagt:. Menschenschmuggel ist komplex. Plembech definiert Schmuggler als Organisationen oder Einzelmenschen, die im In- und Zielland sind und die für Geld entweder im Vorhinein bezahlt oder in Form von Verschuldung Menschen illegal bei der Überreise ins Ausland helfen. Das Bundeskriminalamt berichtetedass nur 20 Prozent der verhafteten Schmuggler deutsch sind. Er kam zu dem Schluss, dass je restriktiver die Einreisepolitik ist, desto höher werden die Preise von Schmugglern. Hinzu kommt, dass die Bereitschaft von Betroffenen mit höheren Restriktionen steigt, sich von Schmugglern abhängig zu machen und Risiken einzugehen. Die Konsequenz ist, dass viele dann im Ankunftsland in die Sexarbeit einsteigen, weil es die schnellste Art ist, um die Schulden abzubauen.
Eine soziologische Studie. Hinzu kommt, dass die Bereitschaft von Betroffenen mit höheren Restriktionen steigt, sich von Schmugglern abhängig zu machen und Risiken einzugehen. Darunter zum Beispiel Kanada, Nordirland oder auch Frankreich. Die Kondompflicht soll vor allem Prostituierte schützen und darin bestärken, ungeschützte sexuelle Dienstleistungen abzulehnen. Fachstellen für sexuelle Gesundheit Zahlreiche Fachstellen bieten eine vertrauliche, niederschwellige und kostenlose Beratung zu folgenden Themen: Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Verhütung, Sexualität, sexuell übertragbare Infektionen, sexuelle Gewalt sowie Gynäkologie und Andrologie. Wie funktioniert die Anmeldung?
Wer sich prostituieren darf
Diese Mythen führen zu einem verzerrten. Das Gesetz erlaubt Prostitution generell, sofern sie von Personen über 18 Jahren ausgeübt wird, die eine Arbeitsbewilligung besitzen und ihre Dienste. Und man darf keine Prostituierte zu irgendeiner sexuellen. In den Medien und der deutschen Öffentlichkeit kursieren eine Vielzahl von Annahmen und Mythen über Prostitution. Für die Prostitution bedeutet das: Man darf niemanden zur Prostitution zwingen. Die Wörter Prostitution und Prostituierte/r reflektieren nicht die eigene Erfahrung des/der Sexarbeiter/in und beschreiben keine aktive Handlung.Prostitution Prostitution ist der am weitesten verbreitete Begriff für alle Tätigkeiten, die Sexarbeit umfassen. Macht im Feld der Prostitution. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung. Zweck: Reichweitenmessung. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Soziale Arbeit kreativer werden muss, um Prostituierte auch in Privat- oder Terminwohnungen, so wie im Netz aufzufinden. Das sind, wie bereits etabliert, nun mal oft Sexarbeitende. Vielmehr liegt zwischen diesen Aussagen meist ein riesiges Machtgefälle. Das liegt daran, dass sich zum Beispiel durch das PostSchG und durch die Corona-Pandemie vieles aus der Öffentlichkeit heraus wegverlagert hat. Dazu gehört eine progressivere Einwanderungspolitik und der Ausbau von sozialer Grundsicherung. Wer ein Prostitutionsfahrzeug an mehr als zwei aufeinanderfolgenden Tagen oder mehrmals in einem Monat zum Betrieb aufstellen will, muss dies zwei Wochen vorher bei der zuständigen Behörde anzeigen. Mythos 3: Prostitution ist eine Arbeit wie jede andere. Warum die Betroffene nicht gekündigt habe, man wisse doch, wie es im Unternehmen zugehe? Weiterführende Links zu den Websites der Länder sind hier zu finden. Alle auswählen Speichern. Jugendliche Fachpersonen Schule, Jugendarbeit Posted on 6. Das muss ausgeglichen werden. Mythos 4: Prostitution verhindert Vergewaltigungen, Männer brauchen ein Ventil für ihre sexuellen Bedürfnisse. Bessere Kontrolle. Unsichtbar bleiben dagegen die vielen Prostituierten aus dem Ausland, die wegen ihrer finanziellen Notlage keine andere Möglichkeit sehen, als in der Prostitution tätig zu sein. Er hat etymologisch eine abwertende Konnotation. Auch heute noch gibt es alle diese Phänomene in verschiedenen Teilen der Welt, doch das bedeutet nicht, dass dies akzeptabel ist. Die meisten arbeiten im Herkunftsland unter noch prekäreren und ausbeuterischen Verhältnissen. Sie haben Angst, dass es eine zwischen den Beratungsstellen und dem Staat oder der Polizei Verbindungen gäbe, verstärkt wegen des ProstSchG von Du kannst lilli. Seit ist zusätzlich eine Erlaubnis nach Paragraf 12 des Prostituiertenschutzgesetz erforderlich. Die Betreiberinnen und Betreiber müssen sich von den Prostituierten eine gültige Anmeldebescheinigung und eine gültige Bescheinigung über die erfolgte gesundheitliche Beratung vorlegen lassen. Juni Photo by Aaron Houston on Pexels. Über Studien haben stattdessen ergeben, dass die Umstände für Prostituierte unter den neuen Gesetzen verschlimmert wurden. Und zwar, dass gar nicht auf Augenhöhe mit Sexarbeitenden gesprochen werden kann. Die Stellvertretungserlaubnis kann befristet werden. Was gilt als erlaubnispflichtiges Prostitutionsgewerbe? Die Bundesländer führen das Prostituiertenschutzgesetz in eigener Verantwortung aus und bestimmen, welche Behörden für die Anmeldung und die gesundheitliche Beratung von Prostituierten sowie für die Erteilung der Erlaubnis für Prostitutionsgewerbe zuständig sind. Sexarbeit ist ein komplexes Themenfeld.