Man muss ein furchtloser Leser sein, wenn man die Romane Haruki Murakamis mögen will. Der Meister bietet seinen Prostituierte des geistes murakami gerade wieder eine neue Bewährungsprobe. Als Stanislaus Joyce über seine Schwägerin Nora Barnacle einmal etwas besonders Böses sagen wollte, war es das: Sie verstehe einfach nicht, dass man Dinge auf verschiedene Arten ausdrücken könne. Dass Sätze dazu da sein können, mehr als einen Sachverhalt auszudrücken. Nora Barnacle war die Frau von James Joyce und der Schriftsteller ein Revolutionär der Sätze, der noch als Toter mit der Ironie leben muss, den Nobelpreis niemals bekommen zu haben, während ein anderer Jahr um Jahr als Kandidat gehandelt wird. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan. Der Japaner Haruki Murakami schreibt einfache Sätze, die nur dann sehr, sehr kompliziert werden, wenn es um Gedanken geht. Und dieser Geist durchdringt dann ganz von selbst das Werk. Murakami lebt mit seinen Lesern in einer wilden Ehe der Ideen. Wenn das eigentliche Leben platt ist, werfen eben die Rätsel und Geheimnisse Blasen. Im metaphorischen, aber meist auch im wortwörtlichen Sinn tun sich Zwischenräume auf. Eine bisher unentdeckte Dachkammer, ein unterirdisches Gewölbe. Bedeutungsschwer steht das Haus des Erzählers im neuen Roman genau auf einer Wetterscheide. Nein, das Gebäude ist selbst eine Wetterscheide. Vorne manchmal Regen und Sturm, prostituierte des geistes murakami hinterm Haus scheint die Sonne. Sechsunddreissig Jahre alt ist Murakamis neuer Held. Die Frau hat ihn nach sechs Jahren Ehe Knall auf Fall verlassen und damit in eine existenzielle Krise geworfen, aus der er sich mit einem alten Peugeot herauszumanövrieren versucht. Er verbringt Wochen im Auto und in billigen Motels, gibt seinen gut bezahlten Job als Porträtmaler auf, bis er schliesslich das Angebot eines Freundes annimmt: in das Haus seines Vaters zu ziehen. Der ist mittlerweile 92 und im Altersheim. Vor seiner Demenz war er Maler und dabei ein Meister der Nihonga-Technik. Als auf dem Dachboden des malerisch in den Küstenbergen liegenden Hauses eine Eule ruft, beginnen die Mysterien des Haruki Murakami. Der neue Bewohner steigt durch die Luke und findet ein Bild mit dem Titel «Die Ermordung des Commendatore», das seltsam ist. Es ist in japanischer Technik gemalt, stellt aber ein überaus westliches Thema dar, die Ermordung des Vaters von Donna Anna aus Mozarts «Don Giovanni». Grausam und zugleich wie verzaubert ist das Bild, und Murakami legt im Esoterischen noch einen Zahn zu. Ein reicher IT-Unternehmer taucht auf, dessen Nachname Menshiki übersetzt ungefähr bedeutet: «Farbe vermeiden». Auch sein Vorname ist ein Omen: «Den Fluss überqueren». Der Herr um die fünfzig bietet viel Geld für ein Porträt von sich, und während der Held des Romans die Arbeit daran aufnimmt, häufen sich die Ereignisse. Aus einem Schrein im Garten tönt prostituierte des geistes murakami leise Glockengeläut. Das rätselhafte Bild mit der Don-Giovanni-Szene könnte etwas damit zu tun haben, dass sein Schöpfer in den dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts bei einem Attentat auf NS-Schergen in Wien beteiligt war. Herr Menshiki hat eine womöglich nicht ganz eheliche Tochter, die ebenfalls gemalt werden soll, und der Ich-Erzähler Klaustrophobie, seit er die Enge des Sargs seiner früh verstorbenen Schwester gesehen hat. Ausserdem fürchtet er sich vor grossen Brüsten. Aus Reichtum, Sehnsucht und Suspense fabuliert Haruki Murakami seinen Roman zusammen. Und er würzt ihn mit einer Zutat, die seine Fans nicht stört. Kunst — hier ist es die Malerei — kommt immer als Verbindung zu höherem, übersinnlichem Wissen daher. Dabei würde Murakami ein wenig mehr Basiswissen gar nicht schaden. Die Sätze des japanischen Bestseller-Autors haben immer etwas Verdrehtes.
Nora Barnacle war die Frau von James Joyce und der Schriftsteller ein Revolutionär der Sätze, der noch als Toter mit der Ironie leben muss, den Nobelpreis niemals bekommen zu haben, während ein anderer Jahr um Jahr als Kandidat gehandelt wird. Ich will ein Individuum sein. Also gut, was hoffen Sie, in dieser anderen Vergangenheit zu finden? Meine Geschichten sollen gute Mythen sein, keine bösen. Vorne manchmal Regen und Sturm, aber hinterm Haus scheint die Sonne. Viele aus meiner Generation wurden Business-Krieger in der Wirtschaft, auch das ist ein Extrem.
Traurig-aseptische sexuelle Verrichtungen
beinhaltet die Befreiung der Prostituierten und Geishas2 aus der. Eine der ersten, die japanische Frau betreffenden, Regierungsverordnungen nach. Der japanische Bestsellerautor Haruki Murakami tut nur so, als schreibe er Bücher. Eigentlich will er die Welt retten. Unter'm Strich ist "Die Ermordung des Commendatore" ein lesenswerter und starker Roman. Wie jeder Murakami ist diese Lektüre nicht für jedermann, aber wer sich.Buch um Buch schreibt Murakami seit seinem literarischen Debüt Wenn der Wind singt in dem ihm eigenen nüchternen, schnörkellosen Stil. Herr Menshiki hat eine womöglich nicht ganz eheliche Tochter, die ebenfalls gemalt werden soll, und der Ich-Erzähler Klaustrophobie, seit er die Enge des Sargs seiner früh verstorbenen Schwester gesehen hat. Und die Leser nehmen meine Geschichten enthusiastisch auf. Nach dem Krieg haben wir Japaner so hart gearbeitet. Liest man dessen jüngsten Roman, kann man sich nur ungläubig die Augen reiben. Ich kaufte mir einen Füllfederhalter und Manuskriptpapier und begann damit. Ich war dort, als die Todesurteile verlesen wurden. Europäer und Amerikaner wollen eine Geschichte rational verstehen. Weitere Artikel zu Roman. Da ist der merkwürdige Nachbar, der in der Bergeinsamkeit in der Nähe des Künstler-Refugiums eine luxuriöse Villa bewohnt und dem aus seinem Leben gefallenen Porträtisten Unsummen für ein Abbild von sich bietet. Der Herr um die fünfzig bietet viel Geld für ein Porträt von sich, und während der Held des Romans die Arbeit daran aufnimmt, häufen sich die Ereignisse. Tiefe mit weiten Oberflächen Es gibt namhafte Literaturkritiker, die den Japaner Haruki Murakami dringend für den Literaturpreis empfehlen. Ihr Sektenführer vergewaltigt junge Mädchen, sogar die eigene Tochter, er stilisiert das zur Kulthandlung. Grausam und zugleich wie verzaubert ist das Bild, und Murakami legt im Esoterischen noch einen Zahn zu. Ich hatte so viel zu tun, ich konnte an nichts anderes denken als an den Jazzclub. Die Leute sitzen um ein Feuer und hören meine Geschichten. Der Meister bietet seinen Anhängern gerade wieder eine neue Bewährungsprobe. Eine Sekte funktioniert wie das Militär. Deshalb dachte ich, da muss es doch eine andere Welt geben. Wie hängt die wiedererlangte Schaffenskraft mit dem mysteriösen nächtlichen Läuten zusammen, das aus dem vermauerten Brunnenschacht einer nahen Weihestätte dringt? Wie gewohnt treffen wir auch in diesem Buch auf einen namen- und irgendwie eigenschaftslosen Ich-Erzähler, der sich an eine Phase seines Lebens zurückerinnert, in der er von seiner Frau verlassen wurde. Heute, vierzig Jahre später, glauben nur noch wenige Leute, die Welt werde besser. Dieser Umstand war ja mit ein Grund, warum ich damals aus Japan in die USA gegangen bin. Geht es um Zuneigung, wird vollends deutlich, wie sehr es an gedanklicher Biegsamkeit mangelt. Aus einem Schrein im Garten tönt nachts leise Glockengeläut. Ein reicher IT-Unternehmer taucht auf, dessen Nachname Menshiki übersetzt ungefähr bedeutet: «Farbe vermeiden». Alle Formen von Extremen waren nicht gesund für die Gesellschaft.