Nur wer »Angst vor schönen Frauen« hat, wirbt ein deutscher Bordellier, vulgo Cafe-Betreiber, im thailändischen Seebad Pattaja, »kommt an diesem Land vorbei«. Die Angst könnte begründet sein. Schätzungsweise eine Million Prostituierte, männlich wie weiblich, haben Thailand weltweit den Ruf eines Sex-Paradieses eingetragen. Ob als Pauschaltouristen in Bums-Bombern aus Europa, ob als straff durchorganisierte »Sex-Tour«-Gruppen in den Tripper-Clippern aus Japan - zu Hunderttausenden fallen jährlich die Lüsternen ein ins »Land der Freien«. Fremden-Verkehr ist Bangkoks wichtigste Deviseneinnahmequelle. Denn für ihn ist das Sex-Business eine »Industrie des Todes«. Ausländer, auf der Suche nach dem exotischen Quickie, begeben sich laut Mitschai auf einen »Selbstmord-Trip«. Denn Angst vor hiv bei prostituierten begrundet Lustwelt ist höllisch kontaminiert. Aids geht um in den Bordellen. Offiziellen Schätzungen zufolge ist fast die Hälfte aller Dirnen mit dem tödlichen HIV-Virus infiziert; in Nordthailand sollen neun von zehn Prostituierten von der Immunschwächekrankheit befallen sein. Die Gesundheitsbehörden in Bangkok malen ein erschreckendes Zukunftsbild. Jeden Tag stecken sich weitere Menschen an. Angst vor hiv bei prostituierten begrundet Ende dieser Dekade könnten, sofern es nicht ganz schnell gelingt, den Trend zu wenden, an die vier Millionen Thai HIV-positiv sein. Über eine halbe Million Menschen dürften bis dahin an Aids gestorben sein. Versorgung und Pflege der Aids-Kranken werden nach Schätzung der Regierung jährlich zwei Milliarden Dollar kosten. Schon suchen internationale Touristenschwärme - da Bangkok bald out sein dürfte - nach neuen Sex-Gärten in Südostasien. Wohl vergebens. Denn Manila etwa, in einschlägigen Kreisen gerühmt auch für seinen Baby- und Bubi-Strich, ist kaum weniger verseucht als Bangkok. Die strenge Amtskirche der Philippinen, des einzigen katholischen Landes Asiens, ist nicht ganz schuldlos daran: Empfängnisverhütung gilt als des Teufels, und also sind auch vor Aids schützende Kondome tabu. Überdies haben Zehntausende von Wanderarbeitern nach ihrer Rückkehr von mehrjährigen Aufenthalten in Afrika, Asien und Europa das tödliche Virus im Land verbreitet. Der Sex-Tourismus habe sich, meldete zum Jahreswechsel die Londoner Sunday Times, »sichereren Zielen zugewandt, wie Vietnam und Laos«. In diesen noch bis vor kurzem abgeschotteten kommunistischen Staatsenklaven umwerben neuerdings Bordelle ihre weltläufige Klientel mit der schriftlichen Zusicherung, ihre Liegenschaften seien »Aids-frei« und »garantiert Jungfrauen«. Selbst Kambodscha empfiehlt sich als künftiges Lust-Dorado. Allerdings gab die Regierung in Pnom Penh vor drei Monaten zu, auch unter den schönen Blumen der Nacht seien die ersten HIV-Befälle bekanntgeworden. Das heimtückische Aids-Virus hat sich in Süd- und Südostasien festgesetzt. Eine fatale Illusion. Würden nicht schnell Erfolge erzielt, werde die Epidemie »in fünf bis zehn Jahren vergleichbar mit Schwarzafrika« sein. In einigen Ländern Afrikas hat die tödliche Immunschwäche seit den ersten bekanntgewordenen Fällen vor wenig mehr als zehn Jahren bis zu 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ergriffen. Das »Afrika-Syndrom«, wie es die Far Eastern Economic Review nannte, greift über. Scheinbar langsam erst. Deshalb, meint Karin Edström von der Weltgesundheitsbehörde WHO, sei »Asien das einzige Entwicklungsgebiet, in dem wir rechtzeitig eingreifen können, um Aids unter Kontrolle zu bringen«. Doch das grenzt an Selbstbetrug. In Indien etwa, das mit über Millionen Einwohnern rund ein Sechstel der Weltbevölkerung stellt, ist »die Explosion nicht zu vermeiden«, sagt der deutsche Arzt Rolf Mader, der lange Zeit in Bombay praktizierte. Offiziell hat Indien bislang HIV-Infektionen zu Protokoll gegeben, Menschen seien an Aids erkrankt. Beobachter der WHO nehmen dagegen an, die Zahl der Opfer liege näher bei einer Million. Tripathy, Generaldirektor des Indischen Rats für Medizinische Forschung, »man nehme die Zahl von Prostituierten multipliziert mit der Zahl ihrer Kunden und dem Infektionsgrad - etwa einer unter hundert - und wir kommen auf eine Zahl von bis zu einer Million. Wir können nur raten. Millionen von Blutspendern, etliche Drogenabhängige darunter, verkaufen gleichsam hauptberuflich ihren Lebenssaft an Privatunternehmer. Die lizenzierten Blutsauger beliefern Praxen und Krankenhäuser. Im Süden und Westen des Subkontinents - Bombay hat da die Schlüsselrolle - folgt die Aids-Ausbreitung »dem Muster Schwarzafrikas«, bemerkt das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi, nämlich »hauptsächlich durch heterosexuelle Kontakte«. Der Nordosten dagegen, Kalkutta etwa und die Region bis Burma, hängt an der schmutzigen Nadel. Nicht weit entfernt vom berüchtigten Goldenen Dreieck ist der Konsum von Opiaten weitgehend gesellschaftlich akzeptiert.
Höllisch verseucht
Süddeutsche Zeitung von HIV/Aids hat Sexarbeit vergleichsweise geringe Werte vorzuweisen: DAH-Studie, S. Sie bezieht sich zudem nur auf das Jahr Zwar wurden auch hier die "klassischen Risikogruppen" (männliche) Homosexuelle, Fixer, Prostituierte und Bluter vorgestellt, in der ersten Folge. Aids-Geschichte als Gefühlsgeschichte | er Jahre | heuteficktreff.deEine fatale Illusion. Glaubt man Zeitungen, Zeitschriften, aber auch Ratgebern der er Jahre, so lebte eine ganze Nation in Angst und Schrecken: "Tödliche Seuche AIDS. Nur wer »Angst vor schönen Frauen« hat, wirbt ein deutscher Bordellier, vulgo Cafe-Betreiber, im thailändischen Seebad Pattaja, »kommt an diesem Land vorbei«. Zum Inhalt springen. Mehrfachnutzung erkannt. Nach mehr als 72 Stunden wird keine PEP mehr empfohlen.
SPIEGEL Gruppe
58 Prozent von befragten HIV-positiven Prostituierten verschwiegen die Krankheit. Beobachter der WHO nehmen dagegen. Auch HIV-infizierte Bordellbesucher reden nicht über. Offiziell hat Indien bislang HIV-Infektionen zu Protokoll gegeben, Menschen seien an Aids erkrankt. von HIV/Aids hat Sexarbeit vergleichsweise geringe Werte vorzuweisen: DAH-Studie, S. Sie bezieht sich zudem nur auf das Jahr Zwar wurden auch hier die "klassischen Risikogruppen" (männliche) Homosexuelle, Fixer, Prostituierte und Bluter vorgestellt, in der ersten Folge.Fremden-Verkehr ist Bangkoks wichtigste Deviseneinnahmequelle. Denn nach dieser Logik war eine Infektion nicht Folge unglücklicher Umstände, sondern das Resultat eines Scheiterns: Wer sich beim Sex infizierte, hatte wohl keine Vorsorge betrieben, nicht genug aufgepasst oder einfach kein Kondom benutzt. Aids zu haben bedeutete in den er Jahren also in der Regel noch, tödlich erkrankt zu sein. Die PEP-Behandlung dauert in der Regel vier Wochen. Das »Afrika-Syndrom«, wie es die Far Eastern Economic Review nannte, greift über. Trauer wurde entsprechend nicht als individueller Prozess definiert, sondern als strukturelles Problem erkannt und in Schulungen und Supervisionen, die einen vergemeinschaftenden Effekt hatten, angegangen. Zum Kontaktformular. Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur dpa übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet. Sie haben weiteres inhaltliches Feedback oder eine Frage an uns? Audio Player minimieren. Repräsentative Umfragen oder Untersuchungen, die das bestätigen oder widerlegen könnten, gab es in Deutschland aber erst ab Zu unseren Angeboten. Ob als Pauschaltouristen in Bums-Bombern aus Europa, ob als straff durchorganisierte »Sex-Tour«-Gruppen in den Tripper-Clippern aus Japan - zu Hunderttausenden fallen jährlich die Lüsternen ein ins »Land der Freien«. In Manipur, im Nordosten Indiens, sind fast alle bekannten Aids-Fälle Heroin-Abhängige. Zehntausende hätten sich vermutlich schon infiziert. Schon suchen internationale Touristenschwärme - da Bangkok bald out sein dürfte - nach neuen Sex-Gärten in Südostasien. Dezember gibt Ulrich Heide von der Deutschen Aids-Stiftung Tipps für Betroffene. Im xenophobischen Burma, Nachbar von Thailand wie Indien, gibt es offiziell weder Prostitution noch Aids, kaum Drogenkonsum. Versorgung und Pflege der Aids-Kranken werden nach Schätzung der Regierung jährlich zwei Milliarden Dollar kosten. Zur SZ-Startseite. Die Presse dramatisiere Aids, stigmatisiere schwule Männer und andere "Randgruppen" und schüre damit Angst in der Bevölkerung, so die Kritiker. So ist es nicht verwunderlich, dass der als Hardliner bekannt gewordene CSU-Politiker Peter Gauweiler Ende der er Jahre im "Spiegel" als "Bayerns Scharfmacher" porträtiert und die von ihm verfolgte Aids-Politik scharf kritisiert wurde. Betroffene sollten über ihre Ängste aber mit einem Fachmann bei einer Aidsberatungsstelle sprechen. Die Aids-Hilfen leisteten aber von Anfang an nicht nur Aufklärungs- und Präventionsarbeit, sondern sie kümmerten sich in wachsendem Umfang auch um Betroffene, denen sie emotionale Unterstützung anboten. Schon zwei Jahre später fungierte sie als überregionaler Dachverband von rund 30 Selbsthilfegruppen bundesweit. Doch weniger regulierbar und durchaus begründet schien, was hier, aber auch in anderen Artikeln immer stärker betont wurde: die Angst der Betroffenen vor einer sozialen Ausgrenzung und Stigmatisierung. Die Angst könnte begründet sein. Noch fragte "Der Spiegel" auf seinem Titelblatt: "Wie sicher ist der Aids-Test? Das Kondom stand synonym für "Safer Sex" und sollte zur neuen Normalität werden. Der Vergleich aber mit schweren Krankheiten wie der Pest oder Syphilis, an denen in der Vergangenheit Millionen von Menschen gestorben waren, suggerierte, dass Aids ähnliche Folgen haben würde. Promiskuität, also häufiger Sex mit wechselnden Partnern, so wurde behauptet, sei für Schwule seit der "sexuellen Revolution" ganz normal, in Zeiten von Aids aber der "Motor der Seuche". Menschen mit Aids und HIV bildeten zwar die Hauptzielgruppe, einbezogen wurden aber auch Freunde und Familie sowie die eigenen Mitarbeiter. Und nur dann sei ein Test sinnvoll.